Demenz: Ursachen, Symptome & Unterstützung

Was jetzt wichtig ist

Demenz ist eine der häufigsten Erkrankungen im Alter und betrifft nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Angehörige. Die Diagnose kann zunächst erschreckend sein – doch es gibt Wege, den Alltag zu erleichtern und die Lebensqualität zu erhalten.

Welche Symptome deuten auf Demenz hin? Welche Arten von Demenz es gibt und wie sie unterscheiden sie sich? Und welche Unterstützungsmöglichkeiten bestehen für Betroffene und Angehörige? All das erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Die wichtigsten Fakten

  • Frühzeitige Diagnose: Eine schnelle Diagnose ermöglicht rechtzeitige Behandlung und Unterstützung.

  • Strukturierter Alltag: Struktur und Hilfsmittel helfen Demenzkranken, ihren Alltag zu bewältigen.

  • Finanzielle und rechtliche Hilfe: Pflegegeld und rechtliche Vorkehrungen wie eine Vorsorgevollmacht sind wichtig.

Was ist Demenz?

Demenz ist keine einzelne Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Krankheitsbilder, die alle mit einem fortschreitenden Verlust der geistigen Fähigkeiten einhergehen.

Die häufigste Form ist die Alzheimer-Demenz, aber es gibt auch andere Arten wie die vaskuläre Demenz oder die Lewy-Körper-Demenz.

Typisch für alle Demenzformen ist, dass Gedächtnis, Denken, Orientierung und Alltagsfähigkeiten zunehmend eingeschränkt werden.

Erste Anzeichen: Wann sollte man aufmerksam werden?

Demenz entwickelt sich oft schleichend. Erste Symptome werden leicht als normale Alterserscheinungen abgetan.

Doch wann sollte man aufmerksam werden?

Ein gewisses Nachlassen der geistigen Fähigkeiten ist im Alter normal.

Doch bei Demenz gehen die Veränderungen über normale Vergesslichkeit hinaus.

Typische erste Anzeichen:
  • Gedächtnislücken: Vergessen von Namen, Terminen oder kürzlich geschehenen Ereignissen.

  • Wortfindungsstörungen: Häufiges Stocken oder Suchen nach einfachen Begriffen.

  • Orientierungsprobleme: Verwechseln von Wochentagen oder Verlaufen in vertrauter Umgebung.

  • Schwierigkeiten im Alltag: Probleme beim Planen, Kochen oder Bedienen technischer Geräte.

  • Verändertes Verhalten: Rückzug, plötzliche Stimmungsschwankungen oder Misstrauen gegenüber anderen.

  • Wiederholungen: Erzählen oder Fragen immer wieder das Gleiche.

Wann zum Arzt?

Wenn diese Anzeichen regelmäßig auftreten und den Alltag beeinträchtigen, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Eine frühzeitige Diagnose kann helfen, den Verlauf besser zu steuern und rechtzeitig Unterstützung zu organisieren.

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Welche Arten von Demenz gibt es?

Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Krankheitsbilder, die mit einem fortschreitenden Verlust der geistigen Fähigkeiten einhergehen.

Es gibt verschiedene Demenzformen mit unterschiedlichen Ursachen und Verläufen.

Die häufigsten Formen sind:

1. Alzheimer-Demenz (häufigste Form, ca. 60–70%)
  • Fortschreitender Abbau von Nervenzellen im Gehirn

  • Beginn meist mit Gedächtnis- und Orientierungsproblemen

  • Später: Sprachstörungen, Persönlichkeitsveränderungen

2. Vaskuläre Demenz (ca. 15–25%)
  • Durchblutungsstörungen im Gehirn (z. B. nach einem Schlaganfall)

  • Symptome oft stufenweise, je nach betroffenem Hirnbereich

  • Typisch: Konzentrationsprobleme, verlangsamtes Denken

3. Lewy-Körperchen-Demenz (ca. 5–15%)
  • Ähnelt Alzheimer, geht aber mit starken Schwankungen der geistigen Leistung einher

  • Häufig Halluzinationen und Bewegungsstörungen (ähnlich wie Parkinson)

  • Sensibilität für bestimmte Medikamente

4. Frontotemporale Demenz (FTD, ca. 5–10%)
  • Betrifft vor allem jüngere Menschen (oft vor dem 60. Lebensjahr)

  • Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit stehen im Vordergrund

  • Gedächtnis bleibt anfangs oft erhalten

5. Sekundäre Demenz (selten, aber behandelbar)
  • Folge anderer Erkrankungen (z. B. Vitaminmangel, Schilddrüsenerkrankungen, Alkoholmissbrauch)

  • Kann durch Behandlung der Grunderkrankung verbessert oder gestoppt werden

Eine genaue Diagnose durch den Arzt ist wichtig, um die bestmögliche Behandlung zu finden.

Diagnose: Wie wird Demenz festgestellt?

Die Diagnose einer Demenz erfolgt in mehreren Schritten.

Wichtig ist eine frühzeitige Abklärung, um andere Ursachen auszuschließen und die richtige Behandlung einzuleiten.

01.
1. Ärztliches Gespräch (Anamnese)

Der Arzt stellt Fragen zu den Symptomen, dem Alltag und möglichen Veränderungen. Auch Angehörige werden oft befragt, da Betroffene eigene Probleme nicht immer wahrnehmen.

02.
2. Kognitive Tests

Es werden einfache Gedächtnis- und Konzentrationstests (z. B. Uhrentest, Mini-Mental-Status-Test) durchgeführt. Auch die Überprüfung von Orientierung, Sprachvermögen und Problemlösung gehört dazu.

03.
3. Körperliche & neurologische Untersuchungen

Um abzuklären, ob ein Vitaminmangel, Schilddrüsenerkrankungen oder Entzündungen vorliegen, werden Blutuntersuchungen vorgenommen. Auch die Reflexe, Augenbewegungen und Bewegungsfähigkeit werden getestet.

04.
4. Bildgebende Verfahren (z. B. MRT, CT)

Das Gehirn wird auf Durchblutungsstörungen, Tumore oder Schrumpfung bestimmter Bereiche untersucht. Dies hilft, zwischen verschiedenen Demenzformen zu unterscheiden.

Behandlung: Welche Möglichkeiten gibt es?

Demenz ist bislang nicht heilbar, aber es gibt verschiedene Ansätze, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern.

Eine Kombination aus Medikamenten, gezieltem Training und einer angepassten Umgebung kann helfen, den Alltag mit Demenz zu erleichtern.

Eine frühzeitige Behandlung und Unterstützung sind entscheidend, um die Lebensqualität möglichst lange zu erhalten.

1. Medikamente zur Behandlung von Demenz

Für Alzheimer-Demenz:
  • Bestimmte Wirkstoffe können vorübergehend die Gedächtnis- und Denkfähigkeit verbessern.

  • Andere Medikamente helfen, Nervenzellen zu schützen und die geistige Leistungsfähigkeit zu stabilisieren.

Für vaskuläre Demenz:
  • Behandlung der Ursachen (z. B. Blutdrucksenker, Blutverdünner) kann das Fortschreiten verlangsamen.

Um Begleiterscheinungen zu lindern, gibt es Medikamente gegen Unruhe, Schlafstörungen oder Depressionen.

Wichtig: Welche Behandlung sinnvoll ist, sollte immer mit einem Arzt besprochen werden.

2. Nicht-medikamentöse Therapien

Gedächtnistraining & Denkaufgaben
  • Rätsel, Biografiearbeit oder Musiktherapie helfen, das Gehirn aktiv zu halten.

  • Spielerische Übungen können Erinnerungen wachrufen und kognitive Fähigkeiten stärken.

Bewegung & Aktivität
  • Spaziergänge, Gymnastik oder Tanzen halten den Körper fit und verbessern die Durchblutung des Gehirns.

  • Bewegung reduziert Unruhe und fördert das Wohlbefinden.

Soziale Kontakte & Tagesstruktur
  • Klare Tagesabläufe geben Sicherheit und Orientierung.

  • Gemeinsame Aktivitäten beugen Vereinsamung vor und fördern das Gedächtnis.

Ergotherapie & Musiktherapie
  • Alltagstraining hilft, möglichst lange selbstständig zu bleiben.

  • Musik kann Erinnerungen wecken und beruhigend wirken.

Gesunde Ernährung
  • Mediterrane Kost mit viel Gemüse, Fisch und gesunden Fetten unterstützt die Gehirnfunktion.

  • Ausreichend trinken – Dehydration kann Symptome verschlimmern.

Schlafhygiene & Stressreduktion
  • Entspannungsrituale (z. B. beruhigende Musik) fördern einen besseren Schlaf.

  • Reizüberflutung vermeiden, um Stress und Verwirrung zu reduzieren.

Wie sieht die richtige Pflege und Betreuung aus?

Die Betreuung eines Menschen mit Demenz erfordert viel Geduld, Einfühlungsvermögen und eine gute Struktur.

Der Pflegebedarf steigt mit dem Fortschreiten der Krankheit.

Hier ein Überblick, was in den verschiedenen Phasen wichtig ist:

1. Frühe Phase: Unterstützung im Alltag

In der Anfangsphase können Betroffene oft noch viele Dinge selbstständig erledigen, benötigen aber Unterstützung bei bestimmten Aufgaben.

  • Erinnerungshilfen (z. B. Notizen, Kalender, Sprachassistenten)

  • Feste Tagesstruktur zur Orientierung

  • Gespräche und soziale Kontakte aktiv fördern

  • Gehirntraining und Bewegung helfen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen

  • Frühzeitig rechtliche Vorsorge treffen (Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung)

Orientierung geben

Viele Betroffene profitieren in dieser Phase von einer angepassten Wohnsituation, z. B. durch einfache Beschriftungen oder markante Farben zur besseren Orientierung.

2. Mittlere Phase: Sicherheit & Betreuung im Alltag

Die geistigen Einschränkungen nehmen zu, und einfache Alltagsaufgaben werden schwieriger.

  • Aufsicht und Begleitung im Alltag werden wichtiger

  • Reduzieren Sie Gefahrenquellen im Haushalt (Herdsicherung, Stolperfallen entfernen)

  • Sanfte Erinnerung und Unterstützung bei der Körperpflege und Ernährung

  • Beschäftigung mit vertrauten Tätigkeiten (z. B. Musik hören, Gartenarbeit, Basteln)

  • Nehmen Sie Unterstützung durch Pflegedienste oder Tagespflege in Anspruch

Nachtaktive oder unruhige Patienten profitieren von speziellen Betreuungsangeboten, die auch Angehörige entlasten.

3. Späte Phase: Intensive Pflege notwendig

In der fortgeschrittenen Phase sind Betroffene meist vollständig auf Hilfe angewiesen.

  • Vollständige Unterstützung bei Körperpflege, Essen & Anziehen

  • Ruhige und vertraute Umgebung für weniger Verwirrung

  • Angenehme Reize wie Musik, Düfte oder sanfte Berührungen können das Wohlbefinden steigern

  • Verständnis und Geduld: Formulieren Sie klare, einfache Sätze und vermeiden Sie Stress

  • Entlastung für Angehörige: Kurzzeitpflege, Pflegeheime oder Hospize als mögliche Optionen

Wer Angehörige pflegt, sollte sich nicht überlasten – Die Pflegeberatung und professionelle Hilfe können eine große Unterstützung sein.

Unterstützungsmöglichkeiten für Angehörige

  • Pflegegrad beantragen: Menschen mit Demenz haben Anspruch auf Pflegeleistungen.

  • Entlastungsangebote nutzen: Tagespflege, Kurzzeitpflege oder stundenweise Betreuung.

  • Selbsthilfegruppen & Beratungsstellen aufsuchen: Austausch mit anderen hilft.

  • Eigene Grenzen beachten: Pausen und Unterstützung sind wichtig, um langfristig helfen zu können.

Die richtige Pflege passt sich an die individuellen Bedürfnisse und den Krankheitsverlauf an. Struktur, Sicherheit und liebevolle Begleitung sind entscheidend für das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz.

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Welche finanziellen Hilfen gibt es?

Für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gibt es verschiedene finanzielle Hilfen, die den Alltag erleichtern und die Pflege unterstützen können.

Diese Hilfen sind in der Regel darauf ausgerichtet, die Kosten für die Pflege, Betreuung und notwendige Hilfsmittel abzudecken.

1. Pflegegrad und Pflegeleistungen

Betroffene können einen Pflegegrad beantragen, der den Anspruch auf verschiedene Leistungen festlegt.

Abhängig vom Pflegegrad können folgende Leistungen gewährt werden:
  • Pflegegeld: für die private Pflege durch Angehörige.

  • Pflegesachleistungen: für professionelle Pflegekräfte oder Pflegedienste.

  • Kurzzeitpflege: wenn der pflegende Angehörige eine Auszeit benötigt.

  • Verhinderungspflege: wenn die Pflegeperson vorübergehend verhindert ist.

2. Leistungen der Krankenversicherung

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt in der Regel die Kosten für die Behandlung und Medikamente, die zur Behandlung von Demenz notwendig sind.

  • Medikamentenkosten: bei ärztlicher Verordnung.

  • Behandlungen: wie z. B. Ergotherapie oder Physiotherapie.

3. Entlastungsbetrag

Pflegebedürftige können einen Entlastungsbetrag (§ 45b SGB XI) von bis zu 125 € im Monat für unterstützende Dienstleistungen wie Haushaltshilfen oder Betreuungsdienste erhalten.

Der Betrag kann für Betreuungs- und Entlastungsdienste genutzt werden, die keine pflegerischen Aufgaben übernehmen, aber den Alltag erleichtern.

4. Hilfsmittel zur Pflege und Betreuung

Menschen mit Demenz haben Anspruch auf Pflegehilfsmittel, die die Pflege erleichtern.

Diese Hilfsmittel werden in der Regel bis zu 40 € im Monat von der Pflegeversicherung übernommen.

Hierzu gehören:
  • Inkontinenzprodukte

  • Notrufsysteme

  • Barrierefreie Möbel und Umgebungen

  • Hörhilfen oder Sehhilfen

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5. Unterstützung durch Sozialhilfe

Wenn die eigenen Mittel nicht ausreichen, können Menschen mit Demenz und deren Angehörige Hilfe zur Pflege nach dem Sozialgesetzbuch XII beantragen.

Dies umfasst:
  • Hilfe zur Pflege im eigenen Zuhause

  • Hilfe bei der Unterbringung im Pflegeheim

6. Steuerliche Erleichterungen

Angehörige, die jemanden pflegen, können bestimmte Pflegekosten steuerlich absetzen.

Dazu gehören z. B. Fahrtkosten und Ausgaben für Pflegehilfsmittel. Auch Pflegepauschbeträge können geltend gemacht werden.

Es gibt zahlreiche finanzielle Hilfen, die Menschen mit Demenz und deren Angehörige in Anspruch nehmen können.

Eine rechtzeitige Beantragung von Pflegegrad und anderen Leistungen ist wichtig, um die finanzielle Belastung zu verringern und die Pflege zu erleichtern.

Beratung durch die Pflegekasse oder soziale Dienste kann helfen, den Überblick zu behalten.

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Checkliste: Was können Angehörige tun?

Die Unterstützung von Angehörigen ist für Menschen mit Demenz besonders wichtig, um ihre Lebensqualität zu erhalten und den Alltag zu bewältigen.

Angehörige sind oft die wichtigsten Bezugspersonen und spielen eine zentrale Rolle in der Pflege und Betreuung.

Hier sind einige der wichtigsten Dinge, die Angehörige tun können:

01.
1. Frühzeitige Unterstützung suchen
  • Arztbesuch und Diagnose: Sobald erste Anzeichen von Demenz auftreten, sollten Angehörige den Betroffenen zum Arzt begleiten, um eine frühzeitige Diagnose zu ermöglichen. Je früher die Demenz erkannt wird, desto besser können Maßnahmen getroffen werden.
  • Beratung und Information: Es ist wichtig, sich über die Erkrankung zu informieren und Unterstützung zu suchen, z. B. durch Demenzberatungsstellen oder Selbsthilfegruppen.
02.
2. Struktur und Orientierung schaffen
  • Feste Tagesstrukturen: Ein geregelter Tagesablauf gibt den Betroffenen Sicherheit und hilft, den Alltag zu bewältigen.
  • Hilfestellung im Alltag: Angehörige können beim Einkaufen, Kochen oder anderen täglichen Aufgaben helfen. Es ist wichtig, den Betroffenen aktiv einzubinden, um das Gefühl von Selbstständigkeit zu wahren.
  • Gedächtnisstützen: Kalender, Fotos, Erinnerungshilfen und Beschilderungen können helfen, Orientierung zu bewahren.
03.
3. Kommunikation und Verständnis
  • Einfache und klare Kommunikation: Sprechen Sie langsam und deutlich, vermeiden Sie zu viele Informationen auf einmal und stellen Sie einfache, offene Fragen.
  • Geduld und Empathie: Demenz kann zu Stimmungsschwankungen und Verwirrung führen. Angehörige sollten geduldig und einfühlsam auf die Bedürfnisse und Gefühle des Betroffenen eingehen.
  • Positive Atmosphäre schaffen: Lachen, Zuwendung und positive Erlebnisse stärken das Wohlbefinden. Gemeinsame Aktivitäten wie Musikhören oder Spaziergänge können den Betroffenen Freude bereiten.
04.
4. Unterstützung durch professionelle Pflege
  • Pflegedienste und Tagespflege: Wenn die Pflege zu Hause immer schwieriger wird, können professionelle Pflegedienste unterstützen. Tagespflegeeinrichtungen bieten eine gute Möglichkeit, den Betroffenen tagsüber in einer betreuten Umgebung zu versorgen.
  • Kurzzeitpflege und Entlastung: Angehörige sollten nicht zögern, Entlastungsangebote wie Kurzzeitpflege oder andere unterstützende Dienstleistungen zu nutzen, um selbst Pausen einlegen zu können.
  • Hilfsmittel: Technische Hilfsmittel, wie Notrufsysteme oder spezielle Haushaltsgeräte, können den Alltag sicherer und leichter gestalten.
05.
5. Emotionale Unterstützung und Selbstfürsorge
  • Sich selbst nicht vernachlässigen: Angehörige sollten auch auf ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden achten. Burnout und Erschöpfung können auftreten, wenn man sich zu sehr aufopfert.
  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Angehörigen in Selbsthilfegruppen kann emotional unterstützen und helfen, Lösungen zu finden.
  • Psychologische Unterstützung: Es kann sinnvoll sein, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um mit den eigenen Gefühlen der Trauer und Überforderung umzugehen.
06.
6. Finanzielle Unterstützung und rechtliche Fragen klären
  • Pflegegrad beantragen: Angehörige können den Antrag auf Pflegegrad für den Betroffenen stellen, um finanzielle Unterstützung durch die Pflegeversicherung zu erhalten.
  • Rechtliche Angelegenheiten regeln: Es kann sinnvoll sein, frühzeitig eine Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung zu erstellen, um sicherzustellen, dass im Falle einer fortgeschrittenen Demenz der Wille des Betroffenen beachtet wird.

Die Unterstützung von Angehörigen ist für Menschen mit Demenz unerlässlich. Es ist wichtig, frühzeitig Hilfe zu suchen, den Alltag zu strukturieren und eine offene Kommunikation zu fördern.

Gleichzeitig sollten Angehörige nicht vergessen, sich selbst Pausen zu gönnen und ihre eigene Gesundheit zu schützen.

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Die häufigsten Fragen

Demenz zeigt sich oft durch Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten im Denken, Orientierungsprobleme oder Veränderungen im Verhalten. Wenn solche Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen und den Alltag beeinträchtigen, sollte ein Arzt zur Diagnose aufgesucht werden.

Eine Demenzdiagnose kann beängstigend sein, aber es ist wichtig, sich frühzeitig über die Krankheit zu informieren. Suchen Sie Unterstützung durch Ärzte, Pflegeberatungen und Selbsthilfegruppen. Zudem kann eine frühzeitige Pflegeplanung und die Beantragung eines Pflegegrads sinnvoll sein.

Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz und beginnt oft mit Gedächtnisverlust. Bei anderen Demenzarten, wie der vaskulären Demenz oder der Lewy-Körperchen-Demenz, können auch andere Symptome wie plötzliche Stimmungsschwankungen, Bewegungsstörungen oder Halluzinationen im Vordergrund stehen. Ein Arzt kann die genaue Demenzform bestimmen.

Eine strukturierte Tagesroutine kann helfen, Orientierung zu bewahren. Hilfsmittel wie Erinnerungsstützen, Kalender oder Notizen erleichtern das tägliche Leben. Es ist auch wichtig, regelmäßige Pausen einzulegen und sich nicht zu überfordern. Unterstützung durch Angehörige und professionelle Pflegekräfte kann den Alltag zusätzlich erleichtern.

Pflegebedürftige mit Demenz haben Anspruch auf Pflegegeld oder Pflegesachleistungen, abhängig von ihrem Pflegegrad. Darüber hinaus können sie Hilfsmittel wie Inkontinenzprodukte oder Notrufsysteme erhalten, die von der Pflegeversicherung übernommen werden. In bestimmten Fällen kann auch Sozialhilfe beantragt werden, wenn das eigene Einkommen nicht ausreicht.

Um einen Pflegegrad zu beantragen, müssen Sie einen Antrag bei der Pflegekasse stellen. Daraufhin kommt ein Gutachter, der den Pflegebedarf einschätzt. Sie müssen keine medizinische Voruntersuchung machen, der Antrag kann einfach per Post oder online gestellt werden.

Falls der Antrag auf Pflegegrad abgelehnt wird, haben Sie das Recht, Widerspruch einzulegen. Es ist ratsam, die Ablehnung genau zu prüfen und gegebenenfalls mit einem Anwalt oder einer Pflegeberatungsstelle Hilfe zu suchen. Oftmals lässt sich durch den Widerspruch ein höherer Pflegegrad erzielen.

Es ist ratsam, eine Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung zu erstellen, um sicherzustellen, dass Ihre Wünsche hinsichtlich der medizinischen Versorgung und der finanziellen Angelegenheiten auch dann beachtet werden, wenn Sie dazu nicht mehr in der Lage sind.

Offene Kommunikation ist der Schlüssel. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten gemeinsam über die Pflegepläne sprechen und die jeweiligen Aufgaben und Verantwortlichkeiten klären. Angehörige sollten nicht zögern, um Unterstützung zu bitten, sei es durch Pflegeberatungen oder Selbsthilfegruppen.

Auch bei Demenz können weiterhin Aktivitäten unternommen werden, die Freude bereiten, z. B. Musik hören, Spaziergänge machen oder mit anderen Menschen in Kontakt bleiben. Bewegung, gesunde Ernährung und geistige Anreize wie Gedächtnistraining tragen dazu bei, die Lebensqualität zu steigern.

Aggressionen oder Widerstand können in fortgeschrittenen Stadien der Demenz auftreten. Versuchen Sie, ruhig und geduldig zu bleiben. Setzen Sie auf positive Kommunikation und vermeiden Sie Konflikte. Geben Sie Ihrem Angehörigen Zeit und Raum und versuchen Sie, sich nicht persönlich angegriffen zu fühlen. Gegebenenfalls können auch therapeutische Interventionen oder professionelle Unterstützung helfen.

Selbstfürsorge ist besonders wichtig, um nicht selbst zu überlasten. Nehmen Sie sich regelmäßig Auszeiten, lassen Sie sich von anderen Familienmitgliedern oder einem professionellen Pflegedienst unterstützen. Es gibt auch Selbsthilfegruppen, die emotionalen Austausch und praktische Hilfe bieten.

Es ist ratsam, frühzeitig eine Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung zu erstellen, um sicherzustellen, dass Ihr Angehöriger im Falle einer fortschreitenden Demenz rechtlich gut vertreten ist. Diese Dokumente regeln, wer im Fall einer Entscheidungsunfähigkeit die rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten übernimmt.

Die Entscheidung für ein Pflegeheim sollte gut überlegt sein. Prüfen Sie die verschiedenen Pflegeeinrichtungen und sprechen Sie mit den Pflegediensten, um die beste Lösung für Ihren Angehörigen zu finden. In vielen Fällen ist es hilfreich, eine professionelle Beratung zu suchen, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen.